Immer wieder bekomme ich Anfragen zu diesem Thema und da mein Zuchtziel ja nicht nur hübsche, sondern auch zutrauliche Wellis sind, ist das ja auch kein Wunder.

Eigentlich müsste die Fage aber anders lauten, nämlich:

Wie gewinne ich das Vertrauen meines Wellis?

Dazu ist die Herkunft eures Wellis entscheidend.


Ein Welli aus der Zoohandlung oder aus einer großen Zucht, hat meist keinerlei Bezug zum Mensch und Angst vor der Hand. Für diese Tiere, die ja einen angeborenen Fluchtinstinkt haben ist es schon eine Herausforderung, den Menschen in der Nähe des Käfigs zu "ertragen". Meist flattern sie wie wild im Käfig umher oder machen sich ganz dünn und atmen hektisch.

Hier kann man nur ganz langsam und vorsichtig vorgehen.


Das Zauberwort heißt in jedem Fall: GEDULD


Wenn der Welli sich in seinem Käfig normal bewegt, frisst und erzählt während man anwesend ist, kann man langsam anfangen, ihm Kolbenhirse in den Käfig zu halten.

Damit meine ich nicht: ihm die Kolbenhirse vor den Schnabel halten......sondern nur in den Käfig.

Es muss klar sein, dass es Tage dauern kann, bis man sich mit der Hand dem Wellensittich nähern kann und er sich traut an der Hirse zu knabbern.

Ein großer Vertrauensbeweis ist es dann, wenn der Vogel auf die Hand kommt. Von diesem Zeitpunkt an, lässt sich das gewonnene Vertrauen mit Ruhe und Geduld immer weiter ausbauen.



Vollkommen anders solltet ihr vorgehen, wenn ihr einen Schmuse-Welli aus der Welli-Villa adoptiert habt.

Unsere Wellensittichkinder werden von klein auf in Hand genommen. Sind sie aus dem Nistkasten, verbringe ich jeden Tag zwei, dreimal Zeit um sie aus der Hand zu füttern und mit ihnen zu spielen. Wenn sie einigermaßen fliegen können, geniessen sie hier jeden Tag während der Fütterungszeit der restlichen Wellis ihren Freiflug.

Das heißt: unsere Wellis haben keine Angst vor der Hand und lassen sich in der Regel problemlos per Stöckchentaxi oder auf den Hand wieder zurück in den Käfig setzen.

Deshalb ist es wichtig, dass ihr zu Hause gleich mit dem Üben weitermachen sollten. Bedeutet: Hirse oder Grünfutter auf die Hand und Hand in den Käfig.

Und das sooft es geht jeden Tag viele Wochen lang.

Auch hier gilt: haltet die Leckerlies nicht direkt vor die Wellis, sondern so, dass der Welli selbst entscheiden kann, ob er kommt, oder nicht.


Wenn ihr so vorgeht, dann hüpfen euch die Kleinen in der Regel schon am ersten Tag trotz der fremden Umgebung auf die Hand.

Nach ein zwei Tagen, solltet ihr dann üben, dass die Süßen auch ohne Leckerlie auf eure Hand kommen - sollte auch das funktionieren, steht dem ersten Freiflug nichts mehr im Wege. Dazu aber in einem speziellen Beitrag mehr.


Also: 1. Geduld

         2. Leckerlies wie Kolbenhirse und Grünfutter nur aus der Hand

         3. Üben ohne Lerckereien

         4. jeden Tag - sooft es geht

         5. und das wochenlang........


Ich kann euch hier keine Garantie geben, aber die Erfolge der Personen, die so vorgegangen sind und meine persönliche Erfahrung, sprechen für sich. All die Geduld und Zeit, die ihr euch in den ersten Wochen aufbringt, zahlt sich über Jahre aus - für euch und für den Welli.